Gruorn: mitten im ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen

Region:
Schwäbische Alb
Kreis:
Reutlingen
Topografische Karte:
(Maßstab 1:50.000)
Freizeitkarte F 524 Bad Urach; Freizeit- und Wanderkarte Biosphärengebiet Schwäbische Alb: ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen (Wiedemann-Verlag, ISBN 978-3-9810687-6-4)
Streckenlänge (ca.):
1,8 km (einfache Strecke)
Rückweg wie Hinweg
Wegzustand/-profil:
asphaltiert
Anfahrt PKW: Auf der B 465 von Bad Urach über Seeburg in Richtung Münsingen. Vor Münsingen nach links abbiegen in Richtung Trailfingen. Dem Straßenverlauf durch Trailfingen folgen bis zum Parkplatz "Trailfinger Säge" (links von der Straße, Parkplatz ist ausgeschildert).
Einkehrmöglichkeit:   Das Komitee zur Erhaltung der Kirche in Gruorn lädt Sonn- und Feiertags von 11 - 18 Uhr zur Einkehr ins alte Schulhaus ein (nur innerhalb der Saison) - www.gruorn.de
Rolli-WC:   Rolli-WC neben dem alten Schulhaus in Gruorn
Zuletzt aktualisiert:
2011
An Obstbäumen entlang nach Gruorn
Stephanus-Kirche in Gruorn. Von weitem leuchtet das weiße Gotteshaus und weist den Wanderern den Weg
Stephanus-Kirche in Gruorn
Seitenansicht des alten Schulhauses mit stufenlosem Zugang (Rampe) und Rolli-WC
altes Schulhaus mit Rampe und Rolli-WC
Blick über unverfälschte Alblandschaft inmitten des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen
Reiseziel Natur - ehem. Truppenübungsplatz
inmitten der unberührten Alblandschaft stehen Hinweisschilder und verweisen darauf, dass Wege gesperrt sind (Lebensgefahr)
Hinweise auf gesperrte Wege

Reiseziel Natur - das Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen bildet das Kernstück des Biosphärengebietes Schwäbische Alb, das am 26. September 2009 von der UNESCO anerkannt wurde. Der ehemalige Truppenübungsplatz mit seinen rund 6.700 Hektar Fläche wurde rund 110 Jahre lang bis Ende 2005 militärisch genutzt. Das Areal wurde in dieser langen Zeit ausschließlich von mehrere Tausend Schafen beweidet. Dadurch blieb eine Weidelandschaft erhalten, wie sie im 19. Jahrhundert auf der Schwäbischen Alb üblich war. Seit 2006 ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die Verwaltung dieser einzigartigen Kulturlandschaft zuständig.

Gruorn, ein Albdorf mitten im Truppenübungsplatz, gibt es längst nicht mehr. Es wurde bis 1939 völlig geräumt. Die Einwohner mussten umsiedeln, damit der Truppenübungsplatz erweitert werden konnte. Heute erinnert nur noch die Stephanus-Kirche mit Friedhof sowie das alte Schulhaus an das verlassene Dorf. Während der Zeit der militärischen Nutzen durften die ehemaligen Gruorner Einwohner nur noch an den Pfingstfeiertagen in ihr ehemaliges Dorf zurückkehren. Das Komitee von Gruorn hält die Erinnerung an das verlassene Albdorf wach. Mehr dazu finden Sie unter http://www.gruorn.de/

Zum Schutz der Natur sind für Wanderer, Radfahrer und Inliner ein etwa 45 km langes Wegenetz innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes frei gegeben. Da das Gelände rund 110 Jahre militärisch genutzt wurde und daher stark mit Kampfmittel belastet ist, dürfen die markierten Wege nicht verlassen werden. Es besteht Lebensgefahr.

Rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz führt eine rund 38 km lange Panzerringstraße, die außerhalb an den dafür vorgesehenen Übergängen nicht betreten oder befahren werden darf.

Grundsätzlich gilt: Im Winter werden die Wege nicht geräumt.

Die Tour:
Am Parkplatz "Trailfinger Straße" befindet sich - wie bei allen anderen bezeichneten Parkplätzen auch - eine Infotafel mit dem markierten Wegenetz innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes.

gelbe Raute mit der Zahl 5 weist den Weg nach Gruorn
gelbe Raute weist den Weg
unterwegs: ein Baumstamm am Wegesrand
Baumstamm am Weg

Der Weg nach Gruorn ist bezeichnet mit der Zahl 5 in einer gelben Raute. Von der Trailfinger Säge ist es der kürzeste Weg nach Gruorn. Der Weg ist durchgängig asphaltiert und steigt fast stetig leicht an. Die längste Steigung ist kurz vor Gruorn. Unterwegs laden immer wieder Sitzbänke zum Verweilen ein.
In Gruorn ist zu besichtigen ist eine kleine Ausstellung im alten Schulhaus (über eine Rampe stufenlos zugänglich). Die Stephanus-Kirche und der Friedhof kann ebenfalls besichtigt werden, ist aber nicht barrierefrei zugänglich. In Gruorn laden Tische und Bänke zur Einkehr (mitgebrachtes Vesper) ein. Infotafeln geben Auskunft über die wechselvolle Geschichte des aufgegebenen Albdorfes.


Hinweis:
Das Faltblatt "Reiseziel ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen mit Wegekarte" finden Sie unter http://www.muensingen.de/servlet/PB/show/1252009/Reiseziel-Truppenuebungsplatz-2009-2010.pdf

Im Anschluss daran lohnt sich der Besuch des alten Münsinger Bahnhofs - das Zentrum für Natur, Umwelt und Tourismus (Bahnhofstraße 8, 72525 Münsingen). Es ist eine offizielle Infostelle des GeoParks Schwäbische Alb. Das Infozentrum ist barrierefrei zugänglich und verfügt über ein Rolli-WC.


Beitrag: Jutta Pagel-Steidl, Grabenstetten

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
zum Seitenanfang