Schelklingen: Auf den Spuren der Venus vom Hohle Fels
Blatt 20: Geislingen - Blaubeuren
Das Restaurant (und Hofladen) ist stufenlos zugänglich. Rollstuhl-WC vorhanden.
Zu Gast in der Eiszeit - Wiege der menschlichen Kultur
Die Karsthöhle "Hohle Fels" ist - derzeit - die größte Hallenhöhle der Schwäbischen Alb, die für Besucher zugänglich ist (Grundfläche rund 500 Quadratmeter). Doch auch das Eingangstor mit 5 Meter Breite und einer 3 Meter Höhe ist beeindruckend. Ein Gitter versperrt den freien Zugang in die Höhle. Die Museumsgesellschaft Schelklingen - Verein für Heimatgeschichte e.V. betreut die Höhle und bietet organisierte Führungen für Gruppen an. Vom 1. November bis 30. April ist die Höhle zum Schutz der Fledermäuse, die in der Höhle überwintern, geschlossen. Weitere Informationen unter www.museum-schelklingen.de
die älteste Menschenfigur
Bereits seit dem 19. Jahrhundert graben Forscher nach den Spuren der Eiszeitjäger. Der - bislang - bedeutendste Fund ist die 6 cm große "Venus vom Hohle Fels", die als weltweit älteste Menschenfigur gilt. Ihr Alter wird auf etwa 35.000 Jahre geschätzt. Die im Jahr 2008 gefundene "Venus" war (und ist) eine Weltsensation. Unklar bleibt, was sich hinter der Frauenfigur tatsächlich verbirgt.
Die Grabungen der Archäologen belegen, dass eiszeitliche Menschen und Tiere in denselben Zeitepochen gelebt haben. Zu den Funden zählen u.a. auch weitere Figuren aus Mammutelfenbein (Wasservogel, Pferdekopf) sowie Flöten aus Knochen des Gänsegeiers.
"Die Höhlen und die Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" sind seit 9. Juli 2017 eingetragen in der UNESCO-Welterbenliste.
Die Tour:
Vom Parkplatz führt der befestigte Weg über eine kleine Bogenbrücke (Beton, Handläufe beidseitig) über die Ach. Der Weg steigt auf etwa 20 Meter an (Steigung > 6 Prozent) und trifft auf den asphaltierten Radweg (Donau-Radweg Ehingen - Schelklingen - Blaubeuren - Ulm).
Wir folgen dem Radweg nach links (in Richtung Blaubeuren - Ulm). Nach etwa 50 Meter erreichen wir die Infotafel "Die Venus grüßt ihre Gäste". Nach der Infotafel biegt ein befestigter Weg (Steigung > 6 Prozent) rechts ab und führt auf etwa 20 Meter direkt zu dem großen ebenen Platz der Höhle. Aufgrund der Steigungen / Gefälle auf kurzen Wegstrecken benötigen Menschen im Rollstuhl Unterstützung durch kräftige Helfer, die schieben. Mit E-Rollstühlen und aufgeladenen Akku ist der Weg allein machbar.
Nach dem Besuch der Höhle (ohne Voranmeldung bei schönem Wetter zugänglich zwischen 1. Mai und 31. Oktober jeweils sonntags zwischen 14 und 17 Uhr) führt der Weg wieder zurück zum Parkplatz.
Unterhalb der Höhle befindet sich ein stufenloser Grillplatz mit Grillstelle, Tische und Bänke.
Tipp:
Die "Venus vom Hohle Fels" (und weitere Figuren aus Mammutelfenbein aus den Höhlen im Achtal) sind im Original zu bestaunen im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (Kirchplatz 10 in 89143 Blaubeuren). Das Museum ist barrierefrei zugänglich (Rampe, Aufzug) und verfügt über ein Rollstuhl-WC im Erdgeschoss. Weitere Informationen unter https://www.urmu.de
Beitrag: Jutta Pagel-Steidl, Grabenstetten (Körperbehindertenverein Reutlingen e.V.)