Dörzbach: Naturschutzgebiet St. Wendel zum Stein
L 6724 Künzelsau
teils asphaltierter Wirtschaftsweg, teils befestigter Waldweg
Jagst (Blick vom Parkplatz an der B 19 aus)
Die Wallfahrtskapelle St. Wendel zum Stein ist am besten in der vegetationsfreien Zeit vom Parkplatz an der B 19 zu sehen. Die Marderhöhle rechts von der Kapelle im Tuffsteinfelsen war zur Zeit der Kelten ein ritueller Platz. Unter dem Mesnerhaus links von der Kapelle entspringt eine Quelle, die im Volksmund "Kindlesbrunnen" geannt wird. Dem "Kapellenwasser" wird eine wundersame Wirkung nachgesagt. Der ganze Ort strahlt eine gewisse Magie aus. Und da wäre auch noch die "Sage vom Schäfer" und vieles mehr, weshalb sich der Besuch lohnt!
Die Tour:
Vom Parkplatz aus gehen wir zunächst entlang der Straße in Richtung Messbach / Oberginsbach und überqueren die Jagst. Wenige Meter nach der Jagstbrücke* zweigt der Kapellenweg, ein asphaltierter Wirtschaftsweg (Markierung „Kocher-Jagst-Radweg“), links ab. Der Weg führt ca. 1 km eben entlang der Jagst bevor er zum Wald hin ansteigt und dort wieder nahezu eben weitergeht (Schranke; meist offen).
Von dort führt ein unbefestigter Waldweg (bei trockenem Wetter evtl. auch mit Rollstuhl befahrbar) als Abstecher ca. 500 Meter zur Kapelle St. Wendel zum Stein (1 Stufe). Die im spätgotischen Stil erbaute ehemalige Wallfahrtskapelle wurde 1478 erstmals urkundlich erwähnt. Sie steht auf einem Felsvorsprung hart über der unmittelbar darunter vorbeifließenden Jagst am Fuße eines fast 30 Meter hohen Tuffsteinfelsens. Die Kapelle hat nur drei Außenwände; die Rückwand bildet der nackte Tuffsteinfelsen. Die Höhlen im Tuffsteinfelsen waren in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt. Die Kapelle, das ehemalige Mesnerhaus und die Felsen sind bedeutende Kunst- und Naturdenkmäler, die zu schützen sind.
Die Kapelle gab dem Naturschutzgebiet seinen Namen. Schutzzweck ist die Erhaltung des Hanggeländes in seiner landschaftlichen Vielfalt, Eigenart und Schönheit mit Felsbindungen aus Kalktuff und der naturnahen, reichen Waldvegetation.
Friedrich bei Hohebach die Jagstbrücke
bauen und gleich noch eine Gedenksäule für
sich aufstellen. Sie erinnert daran, dass
dieser Landesteil erst in napoleonischer Zeit
an das Königsreich Württemberg ging.
Wir folgen dem Radweg bis nach Hohebach. Wir gehen weiter durch den Ort, an der Kirche vorbei bis zur B 19, queren die Jagst und folgen dem Radweg, der entlang der B 19 verläuft, zurück nach Dörzbach. Vom Parkplatz an der Jagsttalstraße (B 19) genießen wir noch den Blick auf St. Wendel.
In Dörzbach lohnt der Besuch der – stufenlos erreichbaren – historischen Ölmühle mit dem original erhaltenen Mahlwerk aus dem Jahr 1798. Vorführungen sind nach Vereinbarung mit Familie Stolz (Tel. 07937 / 53 16) möglich.
Hinweis:
Die Tour ist von Dörzbach aus über Klepsau erweiterbar bis Krautheim auf dem markierten „Kocher-Jagst- Radweg“ entlang der Jagst.
Beitrag: Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart