Grabenstetten - rund um den „Heidengraben“
Freizeitkarte F 524 Bad Urach
teils asphaltierte, teils befestigte Feldwege
(stufenlos über Hintereingang),
Gasthof „Lamm“
(stufenlos über Hintereingang beim Silo),
„Segelfliegerhalle“
(nur am Wochenende geöffnet)
Die Gemeinde Grabenstetten mit rund 1.650 Einwohnern und einer Markungsfläche von 1.454 ha liegt 710 m ü. M. auf der Vorderen Alb zwischen Ermstal und Lenninger Tal im nordöstlichen Landkreis Reutlingen. Lange Zeit war die Gemeinde landwirtschaftlich geprägt, wobei sich viele Nebenerwerbslandwirte das notwendige Zubrot in der Oberlenninger Papierfabrik Scheufelen verdienten. Heute sind davon sechs landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe übrig geblieben. Die evangelische Peter-und-Paul-Kirche in der Ortsmitte wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1811 bis 1852 wirkte hier der bekannte Pfarrer Friedrich Weinland, dessen Sohn David Friedrich die bekannten Erzählungen „Rulaman“ und „König Hartfest“ verfasste.
Die Tour:
Am Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz „Seelenau“, gibt eine Infotafel Auskunft über das spätkeltische Oppidum Heidengraben, der mit einer Fläche von rund 1,6 ha die größte keltische Befestigungsanlage Mitteleuropas darstellt. Sie ist in zwei Teile gegliedert: die äußeren Sperrwerke, die ein Eindringen von der Albhochfläche und den aus den Tälern führenden Wegen verhindern sollte, und ein inneres Befestigungssystem, das die „Elsachstadt“, wohl die Kernstadt, schützen sollte.
Unmittelbar nach dem Parkplatz führt der Weg durch einen Durchbruch des Heidengrabens, und vor dem Wanderer liegt eine Ackerund Wiesenfläche. Hier befand sich etwa 100 v. Chr. die „Elsachstadt“.
Kurz nach dem Durchbruch biegt links der befestigte Feldweg, zwischen Wiesen und Ackerland gelegen, ab. Nach rund 200 m hat man eine herrliche Aussicht in östlicher Richtung auf die Lenninger Alb, die Ruine Burg Teck, den Sattelbogen, den Wielandstein und den Krebsstein sowie auf das dahinterliegende Schopfloch. Der Wanderweg erstreckt sich weitere 800 m nach Süden hin, dann biegt man nach links (asphaltierter Weg) ab in Richtung Osten auf Grabenstetten zu. Zu sehen sind nun die Höhenzüge von Zainingen und der Münsinger Alb. An der Kreisstraße angekommen, biegt man nach links ab auf diesem asphaltierten Feldweg, der parallel zur Kreisstraße verläuft, kommt man bis zum Ausgangspunkt zurück (evtl. mit einem Abstecher zum Segelfluggelände).
Verlängerung:
Die Wanderung kann verlängert werden. Man überquert die Kreisstraße, geht ein kurzes Stück gerade aus und biegt nach links in den Heerweg (asphaltiert) in Richtung Erkenbrechtsweiler ab. Es eröffnet sich ein großartiger Ausblick zu den Ruinen Hohenneuffen und Burg Teck sowie zur Lenninger Alb. Nach rund 700 m zweigt der Ihmendickenweg (Spurweg) ab in Richtung Segelfliegerhalle, die weithin sichtbar ist. Alternativ bleibt man weiter auf dem Heerweg bis zum nächsten links abbiegenden Feldweg. Am Wochenende lohnt sich ein Abstecher zum Segelfluggelände allemal, um von der (bewirtschafteten) Fliegerhalle aus den Flugbetrieb zu beobachten. Vom Segelfluggelände führt ein asphaltierter Weg zurück zur Kreisstraße, biegt dort nach rechts ab und erreicht nach rund 600 m wieder den Wanderparkplatz „Seelenau“.
Tipp:
im Keltenmuseum Heidengraben
Historisch Interessierte können im Keltenmuseum Heidengraben (barrierefrei, Rolli-WC vorhanden) in der Ortsmitte Grabenstettens (Öffnungszeiten: Mai bis September, jeweils sonntags von 14 – 16 Uhr nach Vereinbarung) Näheres über die Besiedlung der Vorderen Alb durch die Kelten erfahren. Mehr Infos (auch Wegweiser "barrierefrei unterwegs in Grabenstetten") unter www.grabenstetten.de
Beitrag: Christoph Ladner und Erwin Munz, Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Grabenstetten